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Der Narro und sein Foulard

Schemeobed 2010 - Karl Hoch erläutert Hintergründe

"Schemen - reichlich" - so lautet das Fazit, das die Arbeitsgemeinschaft Villinger Fasnet zu ihrem Schemeobed gezogen hat. Zunächst stand das Foulard des Narros im Vordergrund. Karl Hoch trug die Geschichte und Bedeutung des Foulards vor. Seinen Angaben nach, habe ein Villinger Narro zwischen 1805 und 1822 erstmals ein Foulard, befestigt an einem Rollenriemen, getragen. Seitdem war das Foulard ein nicht meht vom Narro zu trennendes Zierrat. Eindeutig belegt sei,dass das Foulard von Beginn an am kleinen Rollenriemen oberhalb der Schnalle befestigt wurde.

Karl Hoch erzählte anschließend einige Geschichten und "Rabbediizle" von der Villinger Fasnet aus den Jahren 1860 bis 1935. Nach diesen Vorträgen standen Schemen im Mittelpunkt.

Zuerst stellte er zwei verstorbene, weitgehend unbekannte Schemeschnitzer vor. Richard Ade, der von 1911 bis 1994 lebte, habe zwar nur wenige Schemen geschnitzt. Sein Großvater sei allerdings der berühmte Kasper Seppel gewesen. Die Anwesenden bestaunten eine Portraitscheme, die Friedrich Moser 1938 geschnitzt hatte. Besondere Beachtung fanden Schemen des Beindrechslers und Schemenschnitzers Josef Leute (1831 bis 1904), unter anderem drei Schemen, die er um 1870 herum gefertigt hatte.

Als weiterer Höhepunkt folgte der so genannte "3er-Schlag". Hier gab es jeweils die drei Grundtypen Narro (Glatte), Surhebel und Murbele von 24 verschiedenen Schnitzern zu bewundern. Dazu erklärte Karl Hoch, wichtig sei, sich am Charakter des jeweiligen Schementyps zu orientieren. Den Abschluss bildete eine "offene Schemenrunde": Schemen aus drei Jahrhunderten hingen an den Wänden.