Manfred Merz von Jürgen Fauth
Vortrag beim Schemeobend 2017
Künstler,Perfektionist, Schemepabst, Kritiker,
überzeugter Villinger, Sammler, begeisterter Narro
Genannt Merze Manne oder MM.
Im Jahr 1928 am 22.03 ist Manfred Merz in Villingen in der Bogengasse
5 im Riet als 2 Sohn von Eugen Merz (Holzbildhauer) und Luzia Merz geboren.
Aufgewachsen ist er in der Färberstraße Nr. 63 und in der Schwedendammstraße
6. Von seinem Vater Eugen, der selber auch Bildhauer war, stammen z.B.Schnitzereien
für Kuckucksuhren, das Wegekreuz im Warenbachtal, Wegweiser im Kurgebiet,
Villinger Brunnenfiguren und die Figur auf dem alten Narrobrunnen. Er
ist auch häufiger als Herrgotts-schnitzter bezeichnet
worden.
Sein Onkel Karl Merz, der bekannte "Baarmaler" und Mitbegründer
der Künstlergruppe Maler und Bildhauer Ober-badens, örderte
und beeinflusste den Neffen in seiner zeichnerische Arbeit. Der Austausch
mit Karl Merz kam M. Merz besonders beim Portraitzeichnen zugute. Hier
hat er wertvolle Tipps zur Mimik und zum Ausdruck erhalten.
Bereits mit 14 Jahren begann Herr Merz seine Lehre beim Villinger Holzschnitzer
Karl Keck (1942-44), der seine Werkstatt vermutlich in der Herdstraße
14 hatte.
In den letzten Kriegsjahren wurde Herr Merz mit 17 Jahren noch zum Kriegsdienst
eingezogen. Neben den sicherlich schrecklichen Erfahrungen des Krieges,
hat der Krieg bei Herrn Merz auch gesundheitlich Spuren hinterlassen.
Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Manfred
Merz in der väterlichen Werkstatt in der Warenburgstraße 38.
Sein großer Wunsch, die bekannte Holzbildhauerschule im Schlesischen
Warmbrunn zu besuchen, hat der Krieg und seine Folgen aber leider unmöglich
gemacht. Anstelle der Ausbildung zum Holzbildhauermeister besuchte Herr
Merz ein Fernstudium bei der Studiengemeinschaft in Darmstadt. Hier vertiefte
er seine Kenntnisse zur Bildhauerei und zur Kunstgeschichte.
1956 Heirat mit Ursula Merz geb. Thoma
Seine Werkstätten:
1962 befindet sich im Einwohnermeldebuch der Hinweis, über die gemeinsame
Werkstatt mit seinem Vater. Im selben Jahr hat M. Merz die Romäusfigur
im Riet geschaffen. Nach dem Tod des Vaters 1970 taucht dann im Einwohnermelde-buch
1972 der erste eigene Geschäftsnachweis auf.
Zahlreich waren zudem seine Aktivitäten rund um die Villinger Fasnet:
Eintritt 1948 in die Narrozunft
1954 Wahl zum Ratsherr
1970 1978 Kammerverwalter
1974 erster Sprecher des Brauchtumsausschusses
Anschließend beschäftigt mit dem Aufbau des Zunftarchives und
8 Jahre Zunftarchivar Gründer des Narro- und Mäschgerleobeds.
Verleihung der Verdienstmedaille des Landes BW1995
Kulturpreisträger der deutschen Fastnacht 2005 als erster kunstschaffender
Fastnachter
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2009
Sein Werdegang als Schemeschnitzer:
Im Jahre 1949 hat er die erste eigene Narro Scheme nach seinem großen
Vorbild, dem Ölmüller, geschnitzt. Bereits mit seiner ersten
Schemen erreichte Herr Merz größere Aufmerksamkeit. Gerade
die Lebensumstände nach dem 2. Welt-krieg sind für Bildhauer
eine sehr schwierige Zeit gewesen, da die Bevölkerung ihr Geld in
Lebensmittel oder in die Wohnung investierten musste, nicht für Kunstwerke
oder religiöse Gegenstände. Gleichzeitig wurde die Produktion
zunehmend von der individuelleren zur mechanischen Produktion verlagert.
Zu dieser Zeit gab es zudem viele gut ausgebildete, aber leider auch arbeitslose
Bildhauer.
So sind seine ersten Schemen z. B. im Lederwarengeschäft Riegger
in der Niederen Straße erhältlich gewesen. Hier sind die Schemen
im Schaufenster ausgestellt gewesen und jeder Interessierte hat dort eine
Scheme erwerben können.
Auch sind die Schemen in diversen Gaststätten durch MM angeboten
und verkauft worden. Seine ersten Schemen, so erinnerte sich MM bei einem
Interview in der FAZ, kosteten damals DM 100,--. Ein durchschnittlicher
Monatslohn betrug 1949 lediglich DM 124,--. Die ersten Schemen hat noch
der bekannte Schemenfasser Hermann Fischer gefasst. Die frühesten
Schemen sind mit MM und der Jahreszahl signiert, später nur mit MM.
Bereits im Jahre 1950 also ein Jahr nachdem Herr Merz angefangen
hat, Scheme zu schnitzen- schrieb Johannes Künzig in seinem Buch
Die Alemannisch Schwäbische Fasnet über die Surhebel
von M. Merz:
Treffender, besser beobachtet und besser gekonnt, lassen sich solche Typen
wohl kaum darstellen als sie der junge Manfred Merz in seiner Werkstatt
schnitzt. (S.46). Neben zahlreiche weiterer Veröffentlichungen sei
auch erwähnt, dass im bekannten Micky Maus Heft im Jahr 1964 ein
Artikel über M. Merz abgedruckt wurde. Aufgrund der wachsenden Nachfrage
nach Schemen und Masken, verbunden mit dem wirtschaftlichen Aufschwung
nach dem Krieg, verlagerte Herr Merz zunehmend die Produktion von Grabmalen
und Kruzifixen etc. auf Schemen und Masken, ohne aber ersteres auf-zugeben.
Er gestaltete auch die Teilnehmerabzeichen und die frühen Umzugsabzeichen,
sowie zahlreiche Fasnets-mäskle. Durch zahlreiche Veröffentlichungen
wurden auch fremde Narrenzünfte und Privatpersonen auf Manfred Merz
aufmerksam. So schnitzte MM zahlreiche Schemen auch für fremde Zünfte
wie Donaueschingen, Hüfingen, Herbertingen, Triberg, Stetten, Schörzingen,
Rottenburg, Offenburg, Bonndorf oder Oberndorf.
Es ist auch bekannt, dass einige von seinen Entwürfen nicht umgesetzt
worden sind. So eine Frauenscheme für Stetten am kalten Markt oder
für die Figur des Radolfzeller Schnitzwib. Diese hat eine Drahtgazelarve,
die durch eine Holzlarve ersetzt werden sollte. Die Holzlarve hat sich
jedoch nicht durchgesetzt. Es ist bei der Drahtgazelarve geblieben.
Zu den einzelnen Villinger SchemenTypen:
Manfred Merz hat bei allen Schemen-Typen wie alle Schnitzer auch eine
Entwicklung durchlebt, jedoch recht schnell seinen eigenen Grundtypus
für jeden einzelnen Schemen-Typ entwickelt.
Narro:
Bei den Narroschemen gelang es M. Merz, wie wenigen Villinger Schemenschnitzern,
einen eigenen Typus mit unver-kennbarer Handschrift zu gestalten. Verbunden
mit seinem handwerklichen Können und dem Wissen um die alten Narroschemen
und deren Tradition hat er hier Schemen geschaffen, die heute vielfach
das Bild der Villinger Narro-Scheme prägen. Aus dem Vorbild Ölmüller
hat sich seine Glatte zum Vorbild weiterentwickelt. Prominente Besitzer
von Narro-Schemen aus dem Hause Merz sind z.B. der ehemalige Bundespräsident
Kurt-Georg Kiesinger, Erwin Teufel oder Joachim Fürst zu Fürstenberg.
Surhebel:
Manfred Merz erzählte, dass er durch persönliche Erlebnisse
beim Strählen mit einem derben Surhebel die Idee hatte, einen neuen
Typus des Surhebels zu erschaffen. Weg vom derben hin zum spöttischen,
alefenzigen, ironischen und Augenzwinkernden, der das Strählen vielfach
erleichtert.Seine Anfänge waren noch angelehnt an der bis dahin vor-handenen
Tradition des räsen Surhebels. Leider wird dieser Surhebeltypus von
einem Großteil der Maschgere und Zuschauer nicht mehr verstanden
und geschätzt und ist daher leider nur noch selten beim Umzug anzutreffen.
Erst in der jüngsten Zeit ist wieder einer steigenden Nachfrage nach
derberen Surhebelschemen festzustellen. Verbunden mit dem sich veränderten
Zeitgeist hat M. Merz das Spektrum des Surhebels deutlich erweitert und
Neues, Eigenständiges geschaffen. Der Surhebel ist, so die öfters
gehörte Kritik, zum Lachhebel geworden.
Vorlagen für Surhebelschemen lieferten Skizzen und Beobachtungen,
die er während zahlreicher Stammtischrunden und geselligen Treffen
angefertigt hat.
Hervorzuheben ist: M. Merz hat nie einen bestimmten Surhebel stupide nachgeschnitzt,
sondern jedes Stück mit einer individuellen Note versehen. Dies hat
er mit bildhauerischer Perfektion auf höchstem Niveau umgesetzt.
So sind seine Schemen keine starren Masken, sondern stets belebte, lebendige
Charaktere. Halt der Nachbar von nebenan, den man auf der Straße
trifft. Nicht bekannt ist, ob derjenige, den er gezeichnet hat, sich später
im Surhebel wieder erkannt hat.
Murbele:
Als Begleiter zum Surhebel schuf M. Merz das dazu passende Murbele. Ebenfalls
verschmitzt und doch charmant-freundlich, eine gewisse Altersweisheit
ausstrahlende Scheme. Auch hier hat Manfred Merz den Murbeleschemen seinen
eigenen künstlerischen Stempel aufgedrückt und neue Akzente
gesetzt. Er nahm somit eine wesentliche Erweiterung vor, die bis heute
vielen Schnitzern als Vorbild dient.
Altvillingerin:
Noch bis nach dem 2. Weltkrieg und in die 60 Jahre hinein wurde von der
Altvillingerin eine billige und ausdruckslose Wachs- oder Pappmaschémaske
getragen. Diese waren nach der Fasnacht meist aufgeweicht und nicht mehr
zu tragen. So sind heute leider nur noch sehr wenige Exemplare erhalten.
Da die Wachs- oder Pappmaschémasken, welche ur-sprünglich
in Thüringen gefertigt wurden, nicht mehr geliefert werden konnten,
wurden die Masken Stück für Stück durch Holzschemen ersetzt.
Entgegen der weitverbreiteten Meinung hat M. Merz nicht die erste Altvillingerinnenscheme
gestaltet. Die ersten Altvillingerinnenschemen stammen von Moser, Wiedel,
Riegger - alle um ca. 1936.
MM hat dann nach dem Krieg auch hier die Altvillingerinenscheme weiter
entwickelt, indem er sie verfeinert hat. Mit seinem Wissen und Können
hat MM damit stark zur Verbreitung der Altvillingerinscheme beigetragen.
Man könnte sicherlich noch vieles zu den Schemen von M. Merz erzählen.
Die Wirkung von jeder Scheme lernt man jedoch immer erst dann kennen,
wenn Sie an der Fasnet getragen werden und sie Ihre Wirkung im Strählgespräch
entfalten. Wichtig war M. Merz, dass seine Schemen an der Fasnet getragen
werden und so Ihren Teil zur Faszination der Villiger Fasnet beitragen.
Die Arbeitsweise von M Merz:
Wie die meisten Maskenschnitzer verarbeitete M. Merz ausschließlich
Lindenholz. Er kaufte das Stammholz und lagerte es selbst (mindestens
fünf Jahre).
Das fing damit an, dass er vor Beginn der Arbeit eine Idee im Kopf abgespeichert
hatte und bei Bedarf eine Skizze anfertigte. Erst wurde auf einem Holzklotz
von ca. 15 cm Stärke das Oval der Gesichtsform aufgezeichnet, dann
ausgesägt. Schließlich wurden die äußeren Konturen
herausgearbeitet, bevor die Maske innen ausgehöhlt wurde.
Ein Merkmal von seinen Schemen ist die außergewöhnlich geringe
Wandstärke von nur noch 4 - 5 mm. Eine Scheme von MM hat dann nur
noch ein Gewicht von lediglich etwa 200 gr.
Bei seiner Arbeit war M. Merz sehr penibel. Bei der Umsetzung legte er
Wert auf äußerst scharf geschliffene Eisen und er hat das Werkzeug
immer vorbildlich gepflegt und aufbewahrt. Die Herausarbeitung des jeweiligen
Charakters war erst dann beendet, wenn er mit äußerst kritischer
Prüfung mit dem Holzergebnis zufrieden war. So wurde aus einer Idee
ein Meisterstück in Holz.
Schemenfasser:
Anschließend folgte die Vollendung beim Fassen der jeweiligen Scheme.
Nachdem in den Anfangsjahren (ca. 2 -3 Jahre) Malermeister Hermann Fischer
die ersten Schemen für M. Merz gefasst hat, nahm M. Merz das Fassen
der Schemen-fassen selbst in die Hand. Auch hier hat M. Merz mit großer
Erfahrung und feinstem Kunstempfinden Vorbildliches geschaffen.
MM fasste seine Schemen in historischer Tradition und der überlieferten
Fasstechnik, die leider immer mehr ver-schwindet. Auf drei hauchdünne
Grundierungen, die jeweils mit einem Schleifpapier mit einer 240er Körnung,
und einer 400er Körnung geschliffen wurden, folgte der Farbauftrag.
Hier wurden Licht und Schatten aufgetragen, Patina in die Falten getupft
und die Wangen sowie die Nasenspitze mit einem Aufheller versehen. Nachdem
alle Farben getrocknet waren, wurde die Scheme mit seinem Malerzeichen
versehen. Zum Schluss wurde jede Scheme zum Schutz mit einem dünnen
farblosen Lack überzogen. Die Farbmischung hat Herr Merz selbst hergestellt.
Die genaue Zusammensetzung der Farbmischung bleibt leider sein Geheimnis.
Bevor eine Arbeit nicht so aussah wie er es sich vorgestellt hatte, verließ
keine Scheme seine Werkstatt. Eine schlechte Arbeit unter tausend guten
verdirbt den ganzen Namen, so
M. Merz.
Archivar, Sammler etc.:
M. Merz erkannte schon früh, wie wertvoll die alten Villinger Schemen
für die Villinger Fasnetsgeschichte sind, und welche Verpflichtung
daraus erwächst. Als er für einen kunstinteressierten französischen
General einen Vortrag über die Villinger Fasnet halten durfte, stellte
Herr Merz fest, dass nur sehr wenige Unterlagen zu historischen Schemen
existierten. Seine Sammelleidenschaft war erwacht. Zahlreiche Aktenordner
und unzähligen Fotos dokumentierten seine akribische und eindrucksvolle
Arbeit. Der Fasnetszieschdig war für M. Merz für seine Dokumentationen
somit immer Phototermin, vor allem in späteren Jahren. Einen Eindruck,
wie M. Merz dabei unterwegs war, gibt es bei der Jaagschen Puppenausstellung.
Der Stilvergleich alter Schemen, verbunden mit seiner handwerklichen Ausbildung,
erlaubte ihm die Zuweisung von alten Schemen zu bestimmten Schnitzern.
MM unternahm zahlreiche Ausflüge in Kirchen und Kapellen, um sakrale
Kunstwerke bekannter Bildhauer zu begutachten, zu dokumentieren und die
Handschrift des Künstlers herauszulesen. So war es M. Merz dann möglich,
anhand der sakralen Werke die historischen Schemen einem bestimmten Künstler
zuzuweisen. Zahlreiche historischen Schemen der Künstlerfamilie Schupp
und Hops konnten so den jeweiligen Schnitzern zugeordnet werden.
Hier hat M. Merz Wertvolles geleistet, dessen Bedeutung heute noch nicht
abgeschätzt werden kann. Ein besonderes Kapitel ist die Sammlung
von Merz Scheme im Narrenschopf Bad Dürrheim. Obwohl es ursprünglich
sein ein klarer Wunsch gewesen ist, dass die Schemensammlung in Villingen
ausgestellt wird, ist durch bedauerliche Umstände es nicht gelungen,
diese Schemensammlung in Villingen auszustellen. So hat Herr Merz seine
eindrucksvolle Schemen-sammlung in einer Stiftung im Narrenschopf in Bad
Dürrheim eingebracht. Zu groß war seine Sorge, dass die Sammlung
im Museum nicht die Wertschätzung erhält, wie sie es verdient
hat (siehe Sammlung Kratt). Nach seinen eigenen Entwürfen und Vorstellungen
wird die Sammlung nunmehr im Narrenschopf präsentiert und dauerhaft
ausgestellt.
Kopierfräsen:
Als großen Glücksfall für die Villinger Fasnet darf angesehen
werden, dass er sich konsequent gegen das Kopierfräsen stemmte. M.
Merz akzeptierte nicht, dass sein geistiges und künstlerisches Eigentum
schamlos gestohlen wurde und somit der Respekt vor jahrhundertealter handwerklicher
Schemen-Tradition verloren geht. Er scheute daher auch nicht vor Gerichtsprozeßen
wegen Plagiatur zurück, Prozesse, die er dann auch gewonnen hatte.
Kritisch angemerkt sei jedoch, dass es schwierig ist, die exakte Grenze
zu ziehen, wo das freie Nachempfinden einer Scheme im Ganzen beginnt und
ab wann das 1 zu 1 Nachschnitzen beginnt. Die ist nicht nur eine Frage
des Kopierfräsens, sondern des Schnitzen im Allgemeinen.
Seine Sorge war auch sehr groß, dass am hellen Tag eine Scheme aus
China kommt. Durch sein rigoroses Vorgehen gegen Kopierfräser hat
er verhindert, dass sich kopiergefräste Schemen in der Villinger
Fasnet, nicht wie in anderen Orten üblich, sehr stark ausgebreitet
haben.
Die Arbeitsgemeinschaft Villinger Fasnet hofft, dass die Ablehnung des
Kopierfräsens von jedem Maschgere auch in Zukunft eingehalten wird.
Die Arbeitsgemeinschaft appelliert an alle Hästräger, verantwortlich
mit der Tradition umzugehen und keine günstig angebotenen gefräßten
Schemen zu erwerben. Die Villinger Fasnet sollte jeder Maschgerer lieb
und teuer sein, sie darf auch was kosten. Sie ist Kulturgut und nicht
Konsumgut.
Sein letztes Werk:
Als Herr Merz angesprochen wurde, dass bei einem Hirten von der Villinger
Münsterkrippe eine Flöte zerbrochen war, hat er der diese mit
zittriger Hand neu geschnitzt. Manfred Merz ist am 30.09.2015 verstorben,
womit ein langes, erfülltes Schemeschnitzerleben sein Ende fand.
Eine persönliche Anmerkung zum Schluss:
Es war immer ein besonderes Erlebnis für mich, sich bei Fragen
rund um die Villinger Fasnet mit M. Merz auszu-tauschen. Mit großer
Gastfreundschaft war ich immer willkommen und wurde mit Käsestangen
und seinem Lieblings-wein, dem Britzinger Gutedel, bewirtet. In diesem
Sinne möchte ich mich hiermit herzlich bedanken.
Jürgen Fauth
Danke an Karl Hoch und Bertram Kindler für die Unterstützung
und Recherche für den Vortrag.
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