Der jährliche Schemenobed begeisterte
wieder alle, die den Weg in Jägerhaus gefunden haben. Nach
der Begrüßungder Gäste durch Manfred Hermle gaben
der erste und zweite Zunftmeister der Elzacher Narrenzunft einen
Überblick über die traditionsreiche Geschichte der Elzacher
Fasnet. Interessant waren für die Zuhörer die verschiedenen
Verbindungen zur Villinger Fasnet. Als gelungene Überraschung
präsentierten die Gäste drei alte Villinger Schemen,die
in den frühen 20er Jahren in Elzach an der Fasnet getragen
wurden. Im Anschluss berichtete Manfred Hermle über interessante
Details und Geschichte der Wueschtvaterscheme, die eng mit der Elzacher
Bärengfrißlarve verbunden ist.
Danach konnten auf einer Schemenwand Raritäten
aus zurückliegenden Jahrhunderten bewundert werden. Darunter
verschiedene Barock-Schemen, Schemen vom Ölmüller, Ummenhofer
und Sieber, sowie alte Villinger Schemen aus Elzach. Mit einem liebevollen
Gedicht von Hans Moser, Enkel des Schnitzers Friedrich Moser, über
den Villinger Narro wurde das Programm fortgeführt.
Traugott Wöhrlin begeisterte die Zuhörer
in einem launigen und höchst interessanten Vortrag über
seinen bisherigen Werdegang als Schnitzer. Unterhaltsam für
die Zuhörer waren dabei die zahlreichen Anekdoten und Erlebnisse
von Traugott Wöhrlin. Beeindruckend war auch die Übersicht
von rund 50 gezeigten Schemen, welche Wöhrlin in den vergangenen
57 Jahren geschaffen hat. Ins Auge fielen dabei die unterschiedlichen
Charaktere der einzelnen Schemen.
In einen informativen Vortrag stellte Jürgen
Fauth die Frage, was die auf dem Narrohäs gemalten Verzierungen
zu bedeuten haben.Er fand ähnliche Abbildungen im Villinger
Münster, am Eingang des Gasthauses Ott und am Portal St. Ursula.
Nach Recherchen fand er heraus, dass es sich um Akanthusranken handelt.
In der christlichen Deutung symbolisieren die Dornen des Akanthus
das Streben nach Reichtümern, die Sinneslust, die Vergnügungen
dieser Welt und seine fleischigen Blätter die Sünden des
Fleisches.
In der allgemeinen Schemenrunde stellte Jonathan
Riesle Schemen zeitgenössischer Schnitzer vor. Dabei ging er
auch auf den klassischen, derben Suribel ein. Nach dem offiziellen
Programm, konnten die Besucher alle gezeigten Schemen nochmals aus
der Nähe betrachten und über die Schemen diskutieren.
Karl Haas und Manfred Hermle bedankten sich im
Namen der Arbeitsgemeinschaft Villinger Fasnet bei den Gästen
für deren Vorträge und überreichten als kleines Dankeschön
ein Strählwässerle und Päärle tannengerauchte
Buurebroatwürscht. Desweiteren bedankten sie sich beim
Publikum und bei den Leihgebern von Schemen, da ohne diese Leihgaben
ein Schemeobed in dieser Form nicht möglich wäre.
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