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Scheme-Obed am 11.02.2000 im Gasthaus Jägerhaus in Villingen
Am 11.02.2000 fand im Gasthaus Jägerhaus wieder ein Scheme-Obed der Arbeitsgemeinschaft Villinger Fasnet statt. Im vollbesetzten Nebenzimmer fanden sich rund hundert Gäste ein. Als erster Punkt wurde das Lebenswerk des im März 1999 leider zu
früh verstorbenen Christoph Ebert vorgestellt. Unter Mithilfe der
Mutter von Christoph Ebert konnte das Schaffen nahezu lückenlos dargestellt
werden. So waren Skizzen und Arbeiten zu sehen, die er bereits als Als weitere Punkt wurden Schemen vorgestellt, die aus der näheren Umgebung von Villingen stammen. Als erstes wurden zwei Schemen aus Schörzingen gezeigt, die in der
Darstellung den Jud und die Jüdin darstellen. Die vorgestellten Schemen
sind Nachbildungen des Paares, welches heute noch im Privatbesitz einer
Schörzinger Bürgerinn befindet. Aufgrund eines Bilddokumentes,
Als nächstes konnten Schemen aus Schömberg gezeigt werden. Das "Fransenkleidle", so wurde berichtet, stammt aus dem Rokoko und wurde nach dem jetzigen Wissensstand aus dem französischen "Importiert". Der "Fuchswadel" stellt als Scheme eine geschlechtslose Person
dar und war im Kleid den ärmeren Leuten vorbehalten. Es konnte eine
sehr alte Scheme (Larve) bewundert werden die, so wird vermutet, aus der
Werkstatt eines Schnitzers, namens Kammerer stammt, der in Rottweil ansässig
war. Die Scheme stammt aus den Jahren zwischen 1750-1800. Dass die Narren nicht nur mit Holzschemen, sondern sich auch mit anderen
Dingen her-mummen, stellte ein Vortrag aus Überlingen unter Beweis.
Der Überlinger Hansel trägt eine Haube oder Kappe aus Stoff.
Die überlange Nase oder Rüssel versinnbildlicht in der Deutung
den Teufel. Gäste aus Bräunlingen überraschten ebenfalls mit alten Schemen (Lavere). So konnte man eine Scheme des Bräunlinger Hansels bewundern, die Ende 1800 geschaffen wurde und bis vor fünf Jahren ein Dasein auf einem Bräunlinger Speicher fristete. Desweiteren wurde eine Hansel-Scheme von ca. 1930 gezeigt, die vermutlich von einem Schnitzer, Namens Hummel geschaffen wurde. Ein weiterer Referent zeigte die Geschichte des Donaueschinger Hansels
auf. So wußte dieser zu berichten, dass der älteste Hansel
im Landesmuseum von Karlsruhe steht und aus dem 17.ten Jahrhundert stammt. Zum Abschluss wurde der Bogen wieder zurückgespannt und es wurden in gewohnter Weise wieder Schemen aus Villingen vorgestellt. Der Auftakt hierzu machten die Künstler Domenikus Ackermann (Ölmüller) und Sieber alt. Desweiteren konnten Schemen von den Schnitzern Moser und Neukum gezeigt werden. An dem Abend nahmen auch zeitgenössische Schnitzer teil, deren Werke ebenfalls vorgestellt wurden. Dies waren Schemen von Wöhrlin, Bösinger, Kiffe und Schmiechen. Weitere Schemen wurden von den Schnitzern Merz, Strengert, Scherer, Langenfeld, um nur einige Namen zu nennen gezeigt. Nach diesen Interessanten Themen schloss der Schemen-Obed in gewohnt harmonischer Weise. Schon jetzt kann man gespannt sein, welche Themen beim den nächsten Veranstaltungen aufgegriffen werden. Alle Anwesenden waren sich einig, dieser Abend hatte sich wieder einmal gelohnt. |