Anfang // Themen// Schemeobed 1999
 

Schemen ehrfürchtig bestaunt

Rund 90 Fasnetbegeisterte Zuhörer trafen sich im Gasthaus Jägerhaus in Villingen zu einem Schemeobed. Die Initiatoren hatten ein Scheme- Altärle aufgebaut, wo es Buebescheme von Schnitzern wie Moser und den Gebrüdern Kleiser zu bewundern gab. Zunächst hörten die Teilnehmer ein höchstinteressantes Referat über den Villinger Butzesel aus Sicht der christlichen Herkunft der Fasnet. Danach wurde ein Abriß des Schaffens des Schnitzers Karl Bösinger, der auch anwesend war, gezeigt. So erfuhren die Anwesenden, daß Bösinger nicht nur Villinger Schemen schnitzt, sondern auch eine Vielfalt anderer Schemen. So waren unter anderem auch Triberger Teufel, Gschellnarr, Biß und Schantle aus Rottweil, Eschach-Schnurri und Villinger Hexenschemen anzuschauen. Nach dieser Abteilung gab es einen Überblick über die Schaffensperioden der noch nicht lang verstorbenen Schemenschnitzer Wolfgang Joos und Günter Merz.

Die Tochter des erst kürzlich verstorbenen Schemenschnitzers Wihelm Münzer erzählte danach einiges aus seinem Leben. In diesem Zusammenhang konnte etwas mehr als ein Drittel der von Münzer geschaffenen Schemen gezeigt werden. Auch zeitgenössische Schemenschnitzer wurden vorgestellt. So konnten sich die Anwesenden über die hervorragenden Arbeiten des Steinbildhauers Schmiechen und Kiffe junior informieren. Im letzten Drittel der dreistündigen Veranstaltung wurden dann alte Schemen gezeigt.

Eine der Höhepunkte waren die sechs glatten Schemen von Domenikus Ackermann (Ölmüller). Auch die einzige bekannte Murbele-Scheme von Ackermann wurde gezeigt.