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De Narro und si Pelerine


Hit Obed werd i uff e Thema igau, über des sich bislang die wahrscheins wenigschte Gedanke gmacht hän. Am Fasnetsmentig Morge sieht mer, wenn mers grob zählt hät, um die 20 vu dene und am Fasnetszischtig 40, also grad s´doppelt.
Es goht i dem Vortrag um de Narro und si Perlerin und wa er susch no so trait und trait hät, wenn er nit grad i de Rolle unterwegs isch oder als Stachi goht. Die erscht Definition iber e Pelerin stammt no vu vor 1800, uuseme Lexikon.

Definition: Pelerine, ein großer in viele dichte Falten gelegter Kragen von einem klaren weißen Zeuge, welchen die Frauenzimmer vor einem Jahre zum Theil trugen; der Pilgrimskragen. (Beachte Weißer Kragge Pelerin!)

Wann genau z´Villinge die erschte Narros mitre Pelerin gloffe sin, ka mer nit genau sagge, aber vermutli scho ziemlih früh. Uff älle giets e alte Verkaufsaazoag vure Perlin z´Villinge un die isch vu 1887.

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Un s git e Bild vu Engler um ca. 1900, wo ner am Märtplatz n Narro mit ere Pelerin zoagt. Jo, wa isch iberhaupt e Pelerin, worum trait se de Narro iberhaupt?
Die allgemeine Aasicht vu de Liiet isch jo, dass e Pelerin nu vum Surhebel, also vume alte Maa trait wird. Wa jo so au nit falsch isch, schließlich sotte die, die´s no kinnet, i de Rolle gau. Nu isch domols im me rumtriebe un gstrählt worre, wie hit z´Tag. De Narro isch de ganz Tag i de Rolle gsi un isch vu ore Wirtschaft in d´Ander zum Strähle un de oa oder Ander hät er halt au mol nimme kinne, aber do jo s´Strähle die Hauptsach isch un au immer no si sott, isch er nit nu i de Stüble rum ghockt oder dann Hom is Bett gange, sundern hät ebbe sinne Rolle rab due un durch ebbs liechteres ersetz, dass er wieder hät ge Strähle kinne.

   
Bild 3: 20ger Johr   Bild 4: 30er Johr   Bild 5: 50er Johr


So, aber worum jetzt e Pelerin oder en Umhang? Er hät jo au kinne en Mantel aaziehe?
De Grund isch: Wiel se früher oafach nint anders ghet hän. Früher hän die Manne un au Fraue hauptsächlich Umhäng trait, uff denne meischtens no zum Regeschutz oder zur Zierde e Pelerin druff war. Mäntel hätt mer nit danne ghet, weil se oafach verpönt gsi sin. Do dezue han i die ei oder ander Anekdote vu Gschichtsbücher über d´Mode:

Im 17/18. Jahrhundert, also zu Zeiten des Sonnekönigs hätt mer gegge die Kält, bevor mer en Mantel aazogge hät, eher 14 Hemde un 12 paar Socke aazogge, so Boehn i sim 6 bändige Werk über d Mode. I dem harte Winter anno 1809, sin Männer in Paris uff offener Stroaß beschimpft worre, die Mäntel trait hän. No han in z.B. no en Text gfunde i dem stoht, dass die Benutzung vu Mäntel zwische 1818 und 1840 so unüblich gsi isch, dass mer Umhänge und Pelerine aller Art un Formen aghet het. Die Stoffe hierfür hän se vu Algier, Andalusien un dem Orient ghet. So, jetzt woaß mer scho emol, worum mer e Pelerine trait hät. S het ebe koane Mäntel gäe un sin vupönt gsi.

D´Pelerine sin aber nit –wie ni grad erläutert han- immer uff d Kleidung druff zoge worre, sondern i de Renaissance sogar e oagenes Kleidungsstuck gsi. Hier han i euch au no drei Bilder dezue:

 
 
Bild Nr.6:
Henri III. v. Frankreich
 
Bild Nr. 7:
Karl IX. v. Frankreich
 
Bild Nr.8:
Deutsche Hofherr vu 1580, mer sieht hier die Farbe Schwarz un Gold, des sin die Reichsfarbe vum römisch-deutsche Reich gsi.


Aber au hit z´Tag wird vum Klerus no so ebbs Ähnlichs tragge. Do debi handelt sichs um die sogenannte Mozetta, mer sait au Schultermäntelchen“ dezue. D´Mozetta isch e liturgisches Gewand un ghert zur Chorkleidung. Mer trait se überm Chorhemd un wird nu vu hohe Geistliche verwendet.

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Jetzt kumme mer emol zu dem was i am Anfang gsait han: „Un war de Narro susch no so trait hät“. Es hät jo nit jeder zwangsläufig au e Pelerin dohom ghet, also hät mer halt ebbs Anders gnumme, des wa mer halt ghet hät. Isch domols öfter gmacht worre. So häts z.B. Narro gäeh, die hän no oafach ihren Huusmantel oder Morgerock gnumme, des isch au no glaub Vielene bekannt.

 
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De Narro Mohler Fuhrer isch im übrige no i de 60er Johr mitem Huusmantel gloffe.

E ander Variation, mer siehts normalerweis nu a de Fraue, isch de Wienerschal gsi. Er isch em Umhang oder de Pelerin ähnlich un wärmt dezue naa, i bruch jo hier kom sagge, dass es bi iis a de Fasnet kalt werre kaa.

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So han i hier e Bild vume Narro mit Wienerschal, des Bild isch uus de 20er Johr.



Bi dem Narro handelt es sich im übrige um de Vatter vum Schroffe Herbert. E weiteres zoagt e Maschgere miteme frühe Surhebel vum Schemeschnitzer Wöhrlin, s´Mäschgerle a sire Site hät die erscht Altvillingerinscheme vum Wöhrlin aa.

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Un au sell Maschgere trait en Wienerschal zu sim Häs, s´Bild isch i de 60er Johr gmacht worre. Bi dem Maschgere handelt es sich im ibrige um en bekannte Villinger Narro, s´isch nährmerd andersch gsi als de Säge Richard Senior. Über den hät jo de Traugott Wöhrlin am Schemeobed 2011 en Vortrag ghalte.

Also, mer sieht doch ahand denne Bildle, wie vielfältig isere Fasnet isch un uff wa die früher älles für Idee kumme sin. De Narro, der e weng eniger Geld ghet hät, hät halt sin alte Huusmantel azogge, der der mehr ghet hät, hät halt e feine, elegante Pelerin azogge. Es isch ebbe domols no nit drum gange de Scheenscht z´ sii, oder der der ´s am längschte i de Rolle uushält, sundern dass mer reächt ins Häs goht, verstoht wa mer dert macht, nämlich Toal vume Narrespiel isch un dodebi vor allem strählt!

Juhuhu
Jonathan Riesle